Digitale Ethik – vom Petersilienröschen zum Hauptgericht?! Kritische Anmerkungen zum Stellenwert von digitaler Ethik im Kontext Onlineberatung

Ist digitale Ethik mehr als schöne Worte in einem Leitbild? Benötigen Fachkräfte im Feld Onlineberatung mehr oder weniger ethische Reflexionskompetenz? Welche Rolle spielt die professionelle Haltung (Ethosbildung) für das Leben und Arbeiten in der Digitalität? Stört digitale Ethik das routinierte Handeln nur oder muss sie ver-störend sein, wenn Onlineberatung auch professionell sein will?
Der Vortrag wirft einen kritischen Blick auf den Stellenwert von digitaler Ethik im Kontext Onlineberatung. Das Ziel ist, mehr Fragen aufzuwerfen als (fertige) Antworten zu geben und dadurch gerade zum Weiterdenken einzuladen.

Werden Bots die besseren Berater*innen?

Der Beitrag gibt erstens einen Überblick über Entwicklungen im Rahmen der Künstlichen Intelligenz [KI], wie sie eine zunehmende Automatisierung und Algorithmisierung kennzeichnen. Dabei werden sowohl Anwendungen smarter Daten-Analyse in Einzelsystemen betrachtet als auch in Plattformen, die zunehmend miteinander interagieren. Dadurch können Chancen und Risiken der Technologien genauer betrachtet und gezeigt werden: ob die Maschinen den Menschen unterstützen oder gefährden, ist alles eine Frage des Designs. Daher beleuchtet der Talk zweitens Perspektiven der Aneignung jenseits informationstechnologischer Fachdiskurse. Ziel ist die Unterstützung einer fundierten Planung eigener Projekte unter Kenntnis von Design-Varianten sowie ethischen und soziale Implikationen.

Spielerisch Motivation erzeugen – Was können wir aus Spielen für die Gestaltung digitaler Beratungssysteme lernen?

Gute Spiele machen Spaß und motivieren uns, schlechte Arbeit nervt und demotiviert uns. Aber wie wäre es, wenn uns die motivationale Kraft aus Spielen auch im Alltag zur Verfügung stünde?

Gamification ist der Versuch, Spiel-Design-Elemente in spielfremden Kontexten einzusetzen, um Verhalten zu verändern, zu erzeugen oder zu stabilisieren. Das klappt manchmal schon ganz gut, geht aber oft genug auch schief, wenn nur ein motivationales Strohfeuer entfacht wird. Was aber wäre, wenn wir mithilfe Maschineller Lernverfahren die motivationale DNA von Spielen entschlüsseln könnten? Welche neuartigen Beratungs- und Unterstützungssysteme ließen sich dann entwickeln?