Beratungskonzepte um digitale Elemente erweitern

Hannah Chao-Kinkelin: Implementierung eines Onlineberatungsangebot für kommunale Beratungsleistungen

Mit einem Dienststellenübergreifenden Projekt hat sich die Stadt Nürnberg 2022 auf den Weg gemacht, neue Beratungswege zu erschließen. Die Corona Pandemie hat deutlich gemacht, dass es nicht mehr ausreichend ist, sich auf die Face-to-Face Beratung zu beschränken, sondern ergänzende Onlineangebote gemacht werden müssen. Wie dieser Prozess von statten ging und an welchem Standpunkt das Projekt aktuell steht soll Inhalt dieses Inputs sein. Beatrice Gomez-Barroso: In der Not wird der Mensch erfinderisch! – Mit digitaler Beratung die Zukunft gestalten

In diesem kurzen Workshop soll aus verbandlicher Sicht der Diakonie Hessen, Einblicke in die ersten Schritte zur digitalen Transformation in den Beratungsstellen für Schwangerschafts(konflikt)beratung unter der Prämisse eines in Zukunft gelingenden Blended Counseling Konzeptes gewährt werden. Am Ende sollen sich die Fachkräfte in den Beratungsstellen motiviert fühlen, ihre vorhandenen Erfahrungen für sich zu nutzen, um die digital-analoge Zukunft aktiv mitzugestalten.

Professionelle digitale Beratung bei Essstörungen: Von der Gestaltung des Zugangs über konkrete Beratungskompetenzen bis hin zur Qualitätssicherung

Digitale Angebote sind in der professionellen Essstörungshilfe unverzichtbar und dennoch kaum erforscht. Das zweijährige vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Projekt „DigiBEssst – Digitale Beratungsangebote professioneller Beratungsstellen für Essstörungen: Partizipative Bestandaufnahme, Evaluation und Entwicklung von Qualitätsleitlinien“ nimmt die digitale professionelle Beratung bei Essstörungen in Deutschland in den Blick. Als Partner treten die Hochschule Landshut und der Bundesfachverband Essstörungen e. V. auf. Zum Einsatz kommt ein Mixed-Method-Design, wobei Fachkräfte, betroffene Menschen und Angehörige am Forschungsprozess partizipieren. Auf dieser Grundlage entstehen bis Ende dieses Jahres Qualitätsleitlinien für die professionelle Online-Beratung bei Essstörungen, die beim Fachforum auszugsweise vorgestellt werden.

Meine Haltung in der Online-Beratung

Die individuelle Haltung von Beratenden, einschließlich Aspekte wie Empathie, Offenheit, Neutralität und Wertschätzung, spielt eine entscheidende Rolle bei der Interaktion und dem Vertrauensaufbau mit Klient*innen während der Onlineberatung. Doch wie ist meine Haltung zur Onlineberatung, was beeinflusst sie und welche Aspekte sind hilfreich, um ein sicheres und vertrauensvolles Online-Umfeld für Beratungsgespräche zu schaffen?

Der Vortrag greift u.a. folgende Themen und Fragestellungen auf, die im Anschluss an den Kurzvortrag gemeinsam diskutiert und reflektiert werden können:

– Was bedeutet Haltung in der Beratungsarbeit und was zeichnet eine „digitale Beratungspersönlichkeit“ aus?
– Wie unterscheidet sich meine Haltung zur Onlineberatung im Vergleich zur „vor Ort Beratung“?
– Welche Aspekte bedarf es für eine Transformation und Weiterentwicklung meiner Beratung und meines Selbstverständnisses?“

Von der Straße ins Netz: Aktuelle Entwicklungen der Digital Streetwork

Für junge Menschen ist der Umgang mit Social Media heutzutage selbstverständlich. Angesichts dieser Entwicklung begreift auch die Soziale Arbeit den digitalen Raum zunehmend als professionellen Handlungsraum: Ein sich neu konstituierendes Arbeitsfeld in diesem Zusammenhang ist Digital Streetwork, d.h. aufsuchende Soziale Arbeit in und mit Social Media. Digital Streetwork setzt sich zum Ziel, ein an der digitalen Lebenswelt junger Menschen orientiertes Angebot zu schaffen, insbesondere für jene Zielgruppen, die mit der „Komm-Struktur“ von sozialen Einrichtungen und Diensten Schwierigkeiten haben.

Der Vortrag widmet sich aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Digital Streetwork und nähert sich dabei folgenden Fragestellungen:

– Welche bestehenden Modellprojekte existieren im Arbeitsfeld Digital Streetwork?
– Welche wissenschaftlichen Kenntnisse zu Gelingensfaktoren, Herausforderungen und Perspektiven der Zielgruppe liegen bereits vor?
– Welche zukünftigen Entwicklungen sind denkbar?

Onlineberatung mit oder trotz ChatGPT? Impulse zum Umgang mit Textgeneratoren in der Beratung*

Kaum eine Technologie hat in den letzten Jahren so viel Aufsehen erregt, wie die Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022. ChatGPT ist ein künstlicher Intelligenz-Chatbot, der darauf trainiert ist, natürliche Sprache zu verstehen und menschenähnliche Konversationen zu führen. Der Kurzvortrag lädt dazu ein, sich mit der Frage zu beschäftigen, welche Rolle Textgeneratoren in Zukunft in der Onlineberatung spielen könnten. Hierzu werden zunächst die Vorteile von Textgeneratoren in der Onlineberatung, wie die schnelle Verfügbarkeit, die Fähigkeit, eine große Anzahl von Nutzern gleichzeitig zu bedienen und die potenzielle Kosteneffizienz im Vergleich zu menschlichen Berater:innen vorgestellt. Ebenso werden potenzielle Nachteile und Herausforderungen beleuchtet, wie zum Beispiel die Beschränkungen von Textgeneratoren in Bezug auf die emotionale Intelligenz und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen. Der Vortrag wird auch die Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und Sicherheit von Nutzerdaten, die durch die Nutzung von ChatGPT & Co. entstehen können, erörtern. Vor allem werden Möglichkeiten vorgestellt, wie Text- und Videogeneratoren mit menschlichen Berater:innen kombiniert werden können. Der Vortrag schließt mit einer Diskussion über die zukünftige Rolle von Text- und Videogeneratoren in der Onlineberatung und die Bedeutung einer ausgewogenen Nutzung von Technologie und menschlicher Interaktion.

*große Teile dieser Vortragsbeschreibung wurden mit Hilfe von ChatGPT erstellt

Pflege auf Distanz – Chancen und Herausforderungen der Online-Beratung in der Pflege am Beispiel Alles Clara

In Europa leistet rund ein Drittel der Bevölkerung informelle Pflege und fast 50% dieser Menschen fühlen sich stark belastet. Zunehmend werden digitale Produkte zur Unterstützung pflegender Angehöriger eingesetzt. Es fehlt jedoch an niedrigschwelligen, flexiblen und zugänglichen Angeboten, die an die individuellen Bedürfnisse und Situationen der pflegenden Angehörigen angepasst werden können. Alles Clara bietet digitale Pflege- und Entlastungsberatung, zeitlich und örtlich unabhängig auf dem Smartphone. Die professionellen Berater:innen kommen aus großen österreichischen Pflegeorganisationen. Ihnen bietet Alles Clara ein flexibles und körperlich entlastetes Element in ihrem Berufsalltag. In diesem Vortrag zeigen wir, was es braucht, damit Pflege(-Beratung) auf Distanz gelingen kann.

Immer erreichbar und prekär beschäftigt? Was die Online-Beratung aus Erkenntnissen zur Plattformökonomie lernen sollte

Über Plattformen buchbare Leistungen sind längst Teil des Alltags geworden – ob beim Einkaufen, bei der Essensbestellung oder bei der Möbelmontage. Auch wenn Arbeitsplattformen zur Vermittlung von bezahlten Dienstleistungen für die Soziale Arbeit eher ein Zukunftsszenario sind, so gibt es auch im sozialen Sektor schon zahlreiche Plattformen u.a. zur Vermittlung von (Online-)Beratung, aber eben auch gewinnwirtschaftlich organisierte Plattformanbieter, die soziale Dienstleistungen für sich entdecken.

Plattformarbeit bietet zahlreiche Vorteile, etwa dass Beratung niederschwelliger für Klient*innen angeboten werden kann, da zeitlich flexibler, zeitnaher und zugeschnitten auf die Kommunikationsgewohnheiten ohnehin digital kommunizierenden Personen. Dem gegenüber stehen, so zeigen Erkenntnisse zur Cloud- und Gigwork auf Plattformen, mitunter sehr prekäre Arbeitsverhältnisse in einem internationalen Wettbewerb.

Der Vortrag liefert Einblicke in die Arbeitswelt von Plattformarbeitenden und zeigt auf, welche Bedeutung Plattformen zukommt, die eine Mittlerrolle zwischen den Auftraggeber*innen und den Auftragnehmer*innen einnehmen. Ein weiteres Ziel des Vortrages ist darzustellen, inwiefern Mechanismen der Plattformökonomie die Handlungspraxis Sozialer Arbeit prägen und das Management sozialer Organisationen herausfordern können.

Quantitative Textanalyse in der Onlineberatung. Möglichkeiten und Herausforderungen der Beobachtung aus einer neuen Perspektive.

In der Onlineberatung fallen große Textdatenmengen an und deren strukturierte Aufbereitung und Visualisierung liefert für Forschende als auch Beratende einen hohen Erkenntnisgewinn und praktischen Nutzen. Ziel des Vortrags ist, die Möglichkeiten und Herausforderungen der quantitativen Beobachtung von Text auszuloten und den praktischen Nutzen dieser Analysen für die Onlineberatung darzulegen.

Streetwork goes online: Aufsuchende Arbeit in und mit Social Media

Soziale Medien sind wesentlicher Bestandteil des Alltags junger Menschen: Sie werden genutzt, um sich über Neuigkeiten zu informieren, Musik zu hören oder in Kontakt mit Freund*innen zu bleiben, –  laut der JIM-Studie 2021 sind digitale und analoge Kommunikation für rund ein Drittel der Jugendlichen mittlerweile gleichbedeutend. Um die lebensweltlichen Zusammenhänge dieser Zielgruppe adäquat zu berücksichtigen, ist es für die Soziale Arbeit erforderlich, sich in die relevanten medialen Kontexte zu begeben.

Im Zuge dieser Entwicklungen konstituiert sich unter den Schlagworten „Digital Streetwork“, „Online Streetwork“ o.ä. ein neues Phänomen der digitalen Sozialen Arbeit: Aufsuchende Beratung in und mit sozialen Medien. Indem Adressat*innen auch in digitalen Räumen erreicht werden, wird das bisherige Spektrum aufsuchender Angebote erweitert. Der Vortrag gibt einen Überblick zu verschiedenen Facetten digitaler Streetwork und beleuchtet Potentiale und Herausforderungen dieses Arbeitsfeldes.

Psychische Belastungen von Jugendlichen während der Corona-Krise – Folgen für die Onlineberatung

Die Anfragen der jugendlichen Ratsuchenden bei der psychosozialen, schriftbasierten Online-Beratung JugendNotmail sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 20%, 2021 nochmals um rund 40% gestiegen. Wie hat sich die Themenverteilung im Zuge der Pandemie bzw. in Zeiten von globalen Krisen verändert? Wie können die Beratenden auf teils schwerwiegende Krisen bis hin zu Suizidalität der Ratsuchenden eingehen – und wo liegen dabei Chancen und Grenzen?