Werkstattbericht „Künstliche Intelligenz“

Künstliche Intelligenz (KI) ist für die Onlineberatung von großem Interesse. Das IEB forscht dazu in verschiedenen Projekten. Dieser Workshop bietet Ihnen einen exklusiven Einblick in unsere Labore. So wird ein erster Prototyp des Virtuellen Klienten, also eines Chatbots, welcher Ratsuchende für Studierende simuliert, verfügbar sein (ViKl). Ein weiterer Prototyp bietet einen Einblick in die Möglichkeiten der Entscheidungsunterstützung in kritischen Bereichen wie der Kindeswohlgefährdung (KAIMo). Weiterhin können erste konzeptionellen Ansätze unserer KI-Assistenz für die Onlineberatung betrachtet werden (KIA). Innerhalb dieses Werkstattberichts erfahren Sie mehr zu den Technologien der KIs, Anwendungsbereichen und können einen tieferen Einblick in die Projekte bekommen, welche KI und Soziale Arbeit verbinden.

Vertrauensaufbau und Bindung in der Video-Beratung

Im ftf-Kontakt im Beratungsraum oder in der Praxis begrüßen wir unsere Klient*innen, lassen sie sich hinsetzen und beginnen mit einer Frage wie „Haben Sie gut hergefunden?“. So schaffen wir Vertrauen und Bindung, ohne sofort in die Problematik einzusteigen. Wie gelingt das im Video-Setting? Welche Ressourcen stellt Video-Beratung zur Verfügung, die der ftf-Kontakt nicht bietet, die ich aber für den Vertrauensaufbau nutzen kann. Und was müssen wir zu Beginn einer Video-Beratung zusätzlich klären? Wir arbeiten mit Vortrag, Kleingruppen und Übung. Am Ende haben die Teilnehmenden einen Leitfaden in der Hand, der alles Notwendige enthält.

Digital Streetwork im Videoformat. Eine Einführung in die Arbeit auf TikTok

TikTok ist die Plattform, die bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders beliebt ist. So nutzen aktuell laut JIM Studie knapp die Hälfte aller Jugendlichen in Deutschland die Unterhaltungsapp regelmäßig. Knapp 25% der 12-19-jährigen Befragten geben außerdem an, sich über tagesaktuelle Geschehnisse hauptsächlich auf TikTok zu informieren.

Der schnelle und sprunghafte Konsum von Kurzvideos führt zugleich aber auch dazu, dass sich Desinformationen sehr einfach verbreiten oder Falschinformationen unbewusst reproduziert werden.

Das Modellprojekt pre:bunk richtet sich an junge Menschen, die bei ihrem audiovisuellen Medienkonsum Unterstützung und differenzierte Einordnungen aktueller Berichterstattung benötigen. Im Rahmen des Workshops werden das Projekt, die Methoden und erste Erkenntnisse näher vorgestellt. Zudem gibt er eine Einführung in TikTok und aktuelle Entwicklungen im Bereich der Desinformation auf der Plattform.

Gruppen in der Onlineberatung

Viele Angebote der Onlineberatung finden im Einzelsetting statt (z.B. Mail-, Einzelchatberatung). In diesem Workshop erarbeiten wir die Möglichkeiten, in der Onlineberatung auch mit Gruppen zu arbeiten. Dabei leiten die Fragen nach den verschiedenen Medien (Messenger, Chat, Forum, Video) und den Methoden die Diskussion: Wo liegen Potenziale in der Onlinearbeit mit Gruppen? Welche Methoden können eingesetzt werden? Wie beeinflusst die Online-Gruppendynamik das Setting? Und welche Kompetenzen brauchen Berater*innen dafür?

Der Sprung ins kalte Wasser – Was ein Sprung vom 10 Meter-Turm mit der Einführung von Blended Counseling verbindet.

Wie kann Blended Counseling gelingen, ohne dass ich einen Bauchklatscher mache? Habe ich schon eine Vision? Welche Vorbereitungen müssen in den Blick genommen werden? Muss ich direkt vom 10 Meter-Turm springen oder reicht zu Beginn der Sprung vom Startblock? Welche Trockenübungen machen im Vorfeld Sinn?
Am Beispiel eines Caritasverbandes, der durch die systematische Kombination von analogen und digitalen Settings in der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche erfolgreich Blended Counseling eingeführt hat, werden im Workshop 12 Schritte vorgestellt und diskutiert, die sich rückblickend als die zentralen Punkte für das Gelingen der Einführung herausgestellt haben.

Beziehungsgestaltung mit Messengerdiensten

Den ersten Kontakt zwischen ratsuchender Person und Fachkraft knüpfen, nach und nach eine vertrauensvolle & tragfähige Beratungsbeziehung aufbauen und auch in Krisensituationen spürbar unterstützend zur Seite stehen – all das ist sowohl in der Onlineberatung als auch in der Präsenzberatung möglich und herausfordernd zugleich. Hilfreich kann hier der Einsatz von Messengerdiensten sein: Wie können Messenger den Zugangsweg zu Beratungsangeboten erleichtern? Welche Möglichkeiten bieten sie, um Beratungsbeziehungen zu gestalten? Und was ist bei einem professionellen Einsatz von Messengerdiensten im Kontext von Beratung, Therapie, Supervision & Coaching zu beachten? Diese und andere Fragen werden im Workshop gemeinsam thematisiert, erarbeitet und durch alltagsnahe Erfahrungsberichte der Referentin angereichert.

Enriched Counseling in der Beratungspraxis II – Erfahrungen mit der Smart Toolbox nach einem Jahr der Anwendung

„Beratungsunterstützende Techniken sind heute aus der alltäglichen Beratungsarbeit – sowohl offline als auch online – kaum noch wegzudenken. Ob Smartphone-Apps, themenbezogene Videos, interaktive Visualisierungen oder Tools zur kollaborativen Zusammenarbeit – das Konzept des Enriched Counseling bietet sowohl für Ratsuchende als auch für Beratende selbst viele Möglichkeiten.
In diesem Folgeworkshop wird es zum einen darum gehen, ob und mit welchen digitalen Tools in verschiedenen Kontexten die Beratung angereichert werden kann und welche Erfahrungen damit bereits gemacht wurden. Zum anderen wird die weiterentwickelte Version der SmartToolbox der mudra Drogenhilfe vorgestellt und gemeinsam erkundet, um anhand dessen die Übertragbarkeit einzelner Elemente in andere Beratungsfelder zu diskutieren. Außerdem besprechen wir die bisherigen Erfahrungen im beraterischen Alltag und wir schauen uns das Nutzungsverhalten der Berater:innen an.“

Professionelle Videoberatung und blended counselling am Praxisbeispiel „Eltern-Coaching@home“

Online- und Videoformate sind in der Gesellschaft angekommen. Sie erfahren eine hohe Akzeptanz, besonders unter jüngeren Menschen.
Wir müssen uns heute schon fragen: mit welchen Formaten erreichen wir unser Klientel jetzt und in der Zukunft?
Am Beispiel des Projektes „Eltern-Coaching@home“ diskutieren wir darüber, wodurch eine professionelle Beratung im Video-Format sich auszeichnet und was wir jetzt tun müssen, um einen hohen Standard zu erreichen und zu halten. Auch Visionen, z.B. wie blended counselling umgesetzt werden kann, werden entwickelt.

Umgang mit Grenzen der Online-Beratungsarbeit: was können wir tun, wenn wir das Gefühl haben, in eine Sackgasse geraten zu sein?

Online-Beratung kann kritische Momente hervorrufen, die möglichst schnell erkannt und beleuchtet werden sollten. Eigene Ängste und Wahrnehmungen, beruhend auf unbewusste oder nur zum Teil bewusste Vorurteile und Gefühle, können den Prozess der Online-Beratung auch in eine Richtung lenken, die sich nicht nur kontraproduktiv auf die Entwicklung der Hilfe suchenden Person auswirken kann, sondern auch die Selbstfürsorge der BeraterInnen grob vernachlässigt.

Der Workshop thematisiert die Notwendigkeit, hilfesuchende Personen mit Grenzsetzung zu konfrontieren. Dabei ist von großer Bedeutung, den analysierten Prozess in die konkrete Beratungsarbeit mit KlientInnen einzuflechten. Nur wie? Welche Haltung und welcher Umgang ist in der Online-Beratungsarbeit situationsbedingt professionell?

Methodenkoffer für die E-Mailberatung

Der Workshop greift grundlegende Beratungstechniken, sowie Konzepte für Lese- und Schreibmethoden in der E-Mailberatung auf. Der Fokus liegt auf dem Schreiben an sich für die Beratung und Moderation im Nachrichtenverlauf.

– Wie kann die Ressource „Schreiben“ aktiv eingesetzt werden?
– Wie schreibe ich in der beratenden Rolle?
– Wie können gezielte Schreibübungen unsere Klient*innen im Beratungsprozess unterstützen?

Die Teilnehmer*innen werden angeregt den eigenen Methodenkoffer für die E-Mailberatung zu reflektieren und neue Ideen dafür zu kreieren. Das Ausprobieren Dialog- und ressourcenorientierter Schreibtechniken rundet den Workshop ab.