Digitale Transformation in der Caritas – was bedeutet das für die Online-Beratung?

„Sozial braucht Digital“, so lautet der Titel der diesjährigen Jahreskampagne der Caritas. „Digitaler Wandel“ und „digitale Transformation“ sind Schlagworte, die momentan überall genutzt werden. Die Caritas bietet schon seit 2006 in 16 Arbeitsfeldern Onlineberatung an. Der Workshop stellt exemplarisch den Prozess der Caritas vor, und lädt dazu ein die Herausforderungen der digitalen Transformation für die Onlineberatung zu diskutieren.

Digitalisierung und Soziale Arbeit

Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt – während viele Berufe durch Automatisierung und KI in Zukunft nicht mehr von Menschen gemacht werden, entstehen neue Berufe – vom Dronenpilot zum Datenanalysten.

Was bedeutet die Veränderung von Arbeitswelten für soziale Berufe, wo der Mensch im Mittelpunkt steht? Oft sehen wir Digitalisierung als Bedrohung und stellen uns eine Zukunft vor in der menschliche Nähe und Fürsorge durch Roboter und Telemedizin ersetzt wird. Dabei liegt es an uns, unsere zukünftigen Arbeitswelten zu gestalten. Dieser Vortrag wird einen Überblick geben, wie sich heute soziale Berufe durch digitale Transformation verändern und einen Ausblick wagen, wie wir uns in Zukunft gute Arbeit in sozialen Sektoren vorstellen können.

Spielerisch Motivation erzeugen – Was können wir aus Spielen für die Gestaltung digitaler Beratungssysteme lernen?

Gute Spiele machen Spaß und motivieren uns, schlechte Arbeit nervt und demotiviert uns. Aber wie wäre es, wenn uns die motivationale Kraft aus Spielen auch im Alltag zur Verfügung stünde?

Gamification ist der Versuch, Spiel-Design-Elemente in spielfremden Kontexten einzusetzen, um Verhalten zu verändern, zu erzeugen oder zu stabilisieren. Das klappt manchmal schon ganz gut, geht aber oft genug auch schief, wenn nur ein motivationales Strohfeuer entfacht wird. Was aber wäre, wenn wir mithilfe Maschineller Lernverfahren die motivationale DNA von Spielen entschlüsseln könnten? Welche neuartigen Beratungs- und Unterstützungssysteme ließen sich dann entwickeln?

Plattformökonomie entdeckt Onlineberatung

Im Zuge der Digitalisierung entwickeln sich im Dienstleistungsbereich zunehmend Plattformen, die sich zwischen Endkunden und Anbieter schieben und Dienste serviceorientiert und nah am Endkunden anbieten bzw. vermitteln: Beispiele wie Amazon oder Ebay (Marktplattformen), Uber (Taxidienste), Airbnb (Übernachtungen) etc.
Was, wenn wir diese Entwicklung auf Beratungsdienstleistungen übertragen: Für die Klient(inn)enn der Traum einer am individuellen Bedarf orientierten, maßgeschneiderten, weil Zuständigkeiten übergreifenden und schnell zugänglichen (Online-)Beratung, für die Beratungsfachkräfte die Ambivalenz eines zeitflexiblen und kleinteiligen Arbeitens (Crowdworking/Gigworking) und für die verbandlich organisierte Beratung der Alptraum von Konkurrenz schlechthin?
Der Workshop stellt Szenarien vor und diskutiert Entwicklungen, wünschenswerte Modelle und Konsequenzen für die Beratungslandschaft heute.

#How To: Selbstreflexion als Kernkompetenz in der Online-Beratung

Was?
In einer immer komplexeren Welt braucht es Menschen, die fokussieren können. Die priorisieren – und sich selbst hinterfragen. Der Schlüssel dafür ist die Kernkompetenz unserer Zeit: Selbstreflexion. Wir verstehen Selbstreflexion als lebenslangen Lern- und Erfahrungsprozess. Die „Sichtweise auf uns selbst“ ist veränderbar. Vor allem dann, wenn sich unser Wertesystem im Laufe unseres Lebens verändert.

Wie?
Ein Workshop für alle, die Impulse mitnehmen möchten für das eigene Denken, Fühlen und Handeln in unserer digitalisierten Welt. Für Menschen, die ahnen, dass der Mensch der wichtigste Teil der Digitalisierung ist – und sein wird.

Hands on Audio: Audioinhalte als Ergänzendes Element der Online-Beratung?

Was ist ein Podcast? Welche Zielgruppe kann erreicht werden? Und wie könnten diese Erfahrungen auf Nutzer*innen von Online-Beratungen gewinnbringend übertragen werden? Diese Überlegungen sollen als “Irritation und Anregung von außen” diskutiert werden.

Im Workshop “Hands on Audio” sollen neben einem einführenden Input (Podcast) und gemeinsamen Ideensammlungen auch konkrete Schritte exemplarisch in der Gruppe erlebbar werden. So ist neben dem gemeinsamen “Hören” von Kurz-Beispielen eine gemeinsame Aufnahme von Audioinhalten geplant.

Der Workshop lebt von dem gemeinsamen Austausch und der Experimentierfreude der Teilnehmenden.

Blended Counseling: Vom Szenario zum Handeln

Im Projekt «Face-to-Face und mehr – neue Modelle für Mediennutzung in der Beratung” der Fachhochschule Nordwestschweiz wurden mit der Praxis Blended Counseling-Szenarien für die Suchtberatung entwickelt, erprobt und evaluiert. Entstanden ist daraus ein Modell von Blended Counseling, welches Anforderungen bzw. Gelingensfaktoren in klientenbezogener, beratungsfachlicher und organisationaler Hinsicht beschreibt.
Der Workshop stellt – ausgehend von den erprobten Blended Counseling-Szenarien – dieses Modell vor und rückt Handlungsempfehlungen für die Praxis in den Fokus. Dabei werden zentrale Aspekte für die Planung, Umsetzung und Implementierung von Blended Counseling aufgegriffen und mit den Teilnehmenden in Bezug auf ihre eigene Praxis diskutiert.

Add-Ons der Onlineberatung

Mit welchem Material kann in der textbasierten Onlineberatung gearbeitet werden.

Für Onlineberater*innen stellt sich immer wieder die Frage, auf welches zusätzliche Material bei der Beratung zurückgegriffen werden kann.
Bei diesem zusätzlichen Material, den Add-ons, handelt es sich um kreative Interventionstechniken, mit deren Hilfe die textbasierte Onlineberatung gestaltet wird. Zu den Add-ons können Gedichte, Märchen, Liedertexte, Fotos, Bildmetaphern oder YouTube-Videos gehören.
Der Workshop ist als Think-Tank gedacht. In seinem Rahmen entwickeln wir gemeinsam Formen kreativer Interventionsmöglichkeiten der textbasierten Onlineberatung.

Interventionen als Spiegel der Zeit

Überlegungen zu einer zeitgemäßen Methodik der Onlineberatung

Bereits 2003 legten Birgit Knatz und Bernhard Dodier mit dem Vier-Folien-Konzept ein Konzept zur Beantwortung von Mailanfragen vor, das bis heute eine große Verbreitung gefunden hat. Während in der Onlinetherapie vorwiegend verhaltenstherapeutisch-orientierte Manuale zur Anwendung kommen, versteht sich die Onlineberatung von Beginn an als individualisierte und prozessorientierte Beratung. Dennoch gibt es seit dem Vier-Folien-Konzept mit Ausnahme einiger systemischer und integrativer Überlegungen keine neuen methodischen Entwürfe. In ihren Anwendungsformen und technischen Varianten hat sich Onlineberatung jedoch immer weiter ausdifferenziert. Wir werden in diesem Workshop der Frage nachgehen, wie diese Ausdifferenzierung, aber auch wie sozio-kulturelle Veränderungen zu einer zeitgemäßen Weiterentwicklung einer Onlineberatungsmethodik
führen können.