Digitale Angebote sind in der professionellen Essstörungshilfe unverzichtbar und dennoch kaum erforscht. Das zweijährige vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Projekt „DigiBEssst – Digitale Beratungsangebote professioneller Beratungsstellen für Essstörungen: Partizipative Bestandaufnahme, Evaluation und Entwicklung von Qualitätsleitlinien“ nimmt die digitale professionelle Beratung bei Essstörungen in Deutschland in den Blick. Als Partner treten die Hochschule Landshut und der Bundesfachverband Essstörungen e. V. auf. Zum Einsatz kommt ein Mixed-Method-Design, wobei Fachkräfte, betroffene Menschen und Angehörige am Forschungsprozess partizipieren. Auf dieser Grundlage entstehen bis Ende dieses Jahres Qualitätsleitlinien für die professionelle Online-Beratung bei Essstörungen, die beim Fachforum auszugsweise vorgestellt werden.
Nicht erst seit Corona ist deutlich, dass Onlineberatung, als eigenständige Beratungsform für Betroffene sexualisierter Gewalt, eine notwendige Erweiterung der bestehenden Beratungsstrukturen darstellt. So geht es aktuell nicht mehr um die Frage, ob Onlineberatung eine sinnvolle Beratungsform ist, sondern darum, wie Onlineberatung konzipiert sein muss, um effektiv zu wirken und Ratsuchende zu erreichen. Dies betrifft sowohl die Beratungsformate als auch die Beratungskonzepte und Interventionen.
Im Rahmen des Workshops werden die Chancen, Möglichkeiten und Herausforderungen sowie aktuelle Entwicklungen der Onlineberatung im Kontext sexualisierter Gewalt aufgezeigt. Ebenso wird der Frage nachgegangen, welche Beratungs- und Kommunikationskanäle (Mail, Chat, Messenger, Video, hybride Formen…) mit welchen möglichen Wirkmechanismen für welche Zielgruppe geeignet sind und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Betroffene sexualisierter Gewalt zu erreichen.
Neben einem fachlichen Input gibt es im Workshop die Möglichkeit, sich u.a. zu diesen Fragestellungen auszutauschen und diese gemeinsam zu reflektieren. Der Workshop richtet sich sowohl an Einsteiger*innen als auch bereits an in der Onlineberatung tätige Berater*innen und alle am Thema interessierten Personen.